Der Anbau der Paulownia

Paulownia wird auch hierzulande immer beliebter. Als schnellwüchsiger Baum eignet er sich hervorragend als Holz- und Energielieferant. Doch sollte man einige wesentliche Anbaufaktoren dieses Baumes kennen.

Die Ansprüche an den Boden

Bezüglich seiner Ansprüche an den Boden gibt sich Paulownia äußerst bescheiden. Dies führt dazu, dass dieser Baum prinzipiell auch auf sogenannten Grenzertragsböden angebaut werden kann. Je optimaler allerdings der jeweilige Boden, desto erstaunlicher sind dann auch die Wuchsleistungen der Paulownia. So ist es im Interesse der Wuchsleistung durchaus sinnvoll, den Boden aufzuwerten. Optimale Bodenvoraussetzungen für Paulownia sind:

  • durchlässige Böden als sandige Böden oder zumindest als leicht durchlässige Lehmböden
  • da die Paulownia ein Tiefwurzler ist, sollte die Bodentiefe grundsätzlich mehr als nur 2 m betragen
  • der Grundwasserspiegel sollte zwischen 1,5 m und 9 m liegen und der Boden darf keinerlei Staunässe aufweisen
  • ideal ist im Boden ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5
  • ein nährstoffreicher Boden
  • ein Südhang
  • eine Niederschlagsmenge oberhalb von 600 mm
  • Niedrigsttemperaturen von – 24 Grad Celsius
  • Höchsttemperaturen von + 50 Grad Celsius
  • wenig Wind.

Der Anbau der Paulownia

Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung bildet sich in unseren Böden im Allgemeinen in einer Tiefe von jeweils 40 bis 50 cm die sogenannte Pflugsohle. Diese Pflugsohle behindert erfahrungsgemäß im ersten Jahr der Anpflanzung die Wurzel der Paulownia recht stark, da die Wurzeln nicht stark genug sind, um die Pflugsohle sofort zu durchbrechen.
Nach einiger Zeit des Wachstums wird der Durchbruch des Wurzelwerks der Paulownia durch die Pflugsohle dann jedoch gelingen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Streckenwachstum der Paulownia noch gering. Das Wachstum kann man daher extrem durch das Ausheben oder Bohren eines sogenannten Pflanzlochs beschleunigen. Mit einem Erdbohrer muss dazu ein Loch in den Abmessungen von zirka 60 cm Tiefe und 30 cm Breite angelegt werden.
Dieses Loch lässt sich dann gut mit lockerem Erdreich wieder auffüllen, dem man Komposterde beigemischt hat. Nun ist der Boden locker, die Pflugsohle wurde künstlich durchbrochen und die Paulownia kann in das so gut vorbereitete Erdreich eingepflanzt werden.

Da die Paulownia ein Tiefwurzler ist, benötigt sie grundsätzlich eine ausreichende Bodentiefe, denn nur so kann sie sich auch wirklich optimal verwurzeln. Felsige Böden dürfen daher generell nicht mit Paulownia bepflanzt werden. Zumindest kann man auf  felsigen Böden dann nicht die sonst so charakteristischen und schnellen Wuchsleistungen des Baumes erwarten.
Hinsichtlich des Grundwasserspiegels sollte man wissen, dass die Paulownia keine Staunässe verträgt, sondern stattdessen eindeutig leichte und trockene Böden bevorzugt. Der Grundwasserspiegel sollte daher im Boden idealerweise erst bei 1,5 m beginnen. Die Pfahlwurzel der Paulownia ist dann dazu imstande, bis zu 15 m in die Tiefe des Bodens hinunter zu wachsen.
Nachdem die Pfahlwurzel der Paulownia schließlich den Grundwasserspiegel erreicht hat, versorgt sie sich selbst mit Wasser und benötigt im Grunde genommen keine Niederschlagsmengen mehr. Sobald die Wurzel der Paulownia also den jeweiligen Grundwasserspiegel erreicht hat, kann auch bei trockenen Böden die Bewässerung eingestellt werden.
Ein pH-Bereich zwischen 6,5 und 7,5 wäre für die Paulownia absolut ideal. Allerdings kann auch eine günstige Entwicklung des Baumes erfolgen, sofern der jeweilige pH-Bereich des Bodens zwischen 5 und 8 liegt.

Die Anpflanzung einer Paulownia

Für die Anpflanzung einer Paulownia ist bereits der Pflanztermin von Bedeutung. Sämlinge sollten im Idealfalle erst nach den sogenannten Eisheiligen eingepflanzt werden, also frühestens ab Mitte Mai. Oft werden Sämlinge der Paulownia als sogenannte Containerpflanzen angeboten, so dass sie dann den ganzen Sommer über eingepflanzt werden können.
In den ersten Tagen und Wochen nach der Anpflanzung der Paulownia sollte man noch keine allzu beeindruckenden Wuchsleistungen erwarten. Während dieser Zeit gilt es als normal, dass das Wachstum langsam erfolgt. Paulownia muss in diesem Zeitfenster zunächst erst einmal ihr Wurzelwerk ausbilden.
Es ist optimal, wenn der Boden zur Anpflanzung von Paulownia vorbereitet wird. Dies kann beispielsweise geschehen durch das Umpflügen der gesamten Pflanzfläche und durch das Aufbringen von Herbiziden.
Alternativ kann jedoch auch mit einem Erdbohrer das bereits erwähnte Pflanzloch in den Abmessungen von ungefähr 60 cm Tele und 30 cm Breite gebohrt werden. Das Loch sollte anschließend mit einem Gemisch aus lockerer Erde und Komposterde verfüllt werden. Bei dieser Methode wird das Pflügen entbehrlich.
Die konkrete Methode der Bodenvorbereitung der Paulownia ist dabei stets von zwei unterschiedlichen Faktoren abhängig: vom jeweiligen finanziellen Budget und natürlich auch vom späteren Verwendungszweck des Holzes der Paulownia.
Grundsätzlich erweist es sich in jedem Falle als preisgünstiger, eine forstwirtschaftliche Fläche durch das Pflügen für die Anpflanzung der Paulownia vorzubereiten. Das Ausheben einzelner Pflanzlöcher ist hingegen weitaus teurer. Allerdings beschränkt sich der Wachstumsvorteil, welchen das Bohren eines Pflanzlochs in den Boden bringt, auf lediglich etwa 4 Monate.

Hieraus resultieren nun unterschiedliche Strategien der Bodenvorbereitung bei der Paulownia. Soll die Paulownia zur Energieholzgewinnung angepflanzt werden, so sind signifikant hohe Pflanzenzahlen erforderlich. Daher ist es für die Energieholzplantage am sinnvollsten, den Boden durch das Pflügen vorzubereiten.
Eine optimale Variante der Bodenvorbereitung für die Wertholzgewinnung stellt hingegen die Vorbereitung des Bodens mit dem Erdbohrer dar.

Düngung und Bewässerung stellen weitere sehr wesentliche Aspekte bei der Vorbereitung des Bodens für den Anbau der Paulownia dar. Der Boden sollte hierzu mit einem Volldünger gedüngt werden. Ideal ist ein sogenannter NPK-Dünger (15 : 15 : 15).

Ist die Paulownia angepflanzt, so sollte die im Boden befindliche Pflanze nun zunächst erst einmal bewässert werden. Je nach der jeweiligen Witterungslage kann die frisch angepflanzte Paulownia dann mit etwa 1 Liter Wasser gegossen werden. Dieses Gießen sollte über mehrere Wochen hinweg fort gesetzt werden, um optimale Wachstums für die junge Pflanze zu schaffen, deren Wurzelwerk sich zunächst erst einmal entwickeln, kräftigen und letztendlich dann auch den Grundwasserspiegel erreichen muss.

Der Aufwand der Bodenvorbereitung hält sich also bei der Paulownia in recht engen Grenzen. Auch hieran zeigt sich wiederum deutlich die relative Anspruchslosigkeit dieses schnell wachsenden asiatischen Baumes, der auch hierzulande immer mehr an Bedeutung als Energielieferant und Nutzholzspender gewinnt.

Kurztriebsplantagen unter Verwendung der Paulownia-Pflanze

Kurztriebsplantagen oder Kurzumtriebsplantagen, auch als KUPs bezeichnet, sind forstwirtschaftliche Holzfelder. Sie dienen vor allem dem gezielten Anbau sogenannter schnell wachsender Bäume. In Deutschland waren dies traditionell die Pappel und Weide. Seit einiger Zeit gewinnt hier jedoch zweifellos die Paulownia erheblich an Bedeutung.
Da Kurztriebsplantagen nach spätestens 20 Jahren Wuchszeit wieder abgeerntet werden, gelten sie nicht als Wald im eigentlichen klassischen forstwirtschaftlichen Sinn. Sie unterliegen damit rein juristisch den Regularien, wie sie für normale landwirtschaftliche Flächen gelten und nicht den oftmals komplizierten deutschen Forstgesetzen.

Als schnell wachsender Baum und Holzlieferant ist die Paulownia zur Kultivierung im Rahmen einer KUP natürlich ganz besonders interessant. Die fossilen Rohstoffe verknappen und verteuern sich immer weiter, so dass nachwachsende Rohstoffe, wie beispielsweise die Paulownia, eine interessante Alternative bilden.
Das Ziel einer Kurztriebsplantage, auf welcher Paulownia in Monokultur angebaut und gepflegt wird, besteht daher darin, die Pflanzen möglichst schnell der Energiegewinnung verfügbar zu machen. Die Wuchszeit einer Paulownia-Kurztriebsplantage erstreckt sich daher in der Regel auf einen Zeitraum zwischen 3 und 10 Jahren. Danach wird die Paulownia dann geschlagen und das Holz wird entweder zu Holzpellets oder zu sogenannten hackschnitzeln verarbeitet.
Der Vorteil der Paulownia als sogenannte Kurztriebspflanze besteht jedoch vor allem in ihrer erstaunlichen Wuchsgeschwindigkeit. Damit übertrifft sie nämlich die traditionell in Mitteleuropa bekannten und bevorzugt kultivierten schnellwachsenden Bäume Pappel und Weide noch bei weitem. Der jährliche Holzzuwachs der Paulownia wurde bislang noch von keiner anderen Baumart erreicht.

Berühmt und zunehmend begehrt als Kurztriebspflanze ist Paulownia auch deshalb, weil ihre sogenannte Umtriebszeit regelrecht als alternativlos gering gilt. Auch ist es ein enorm positiver Aspekt, dass die Paulownia nach der Ernte neu austreibt. Daher muss sie nicht erst eigens wieder angepflanzt werden.
In Bayern und auch im Bundesland Baden-Württemberg muss die Anlage einer Kurztriebsplantage zur Kultivierung der Paulownia als Energielieferant zunächst erst einmal behördlich genehmigt werden. In sämtlichen anderen deutschen Bundesländern jedoch ist die Anlage einer KUP grundsätzlich genehmigungsfrei.
Die Paulownia Kurztriebsplantage zur Energieholzgewinnung bringt in der Praxis diverse Vorteile mit sich. Hierbei wird die Paulownia ausschließlich zu dem Zweck angebaut, um ihr Holz für Pellets und Hackschnitzel nutzen zu können.

Dazu kann praktisch der komplette Baum verwendet werden. Neben dem eigentlichen Stamm können auch die Blätter und die Zweige der Paulownia zu Holzpellets oder zu Hackschnitzeln weiter verarbeitet werden, so dass es bei dieser Nutzungsform praktisch keinerlei organischen Abfall gibt.

Verwendet und genutzt werden die aus Stamm, Zweigen und schließlich auch aus den Blättern der Paulownia hergestellten Holzpellets und Hackschnitzel dann in fast sämtlichen Bereichen. Sie werden nicht nur durch private Haushalte genutzt, sondern auch in großen industriellen Anlagen.

Zur Energiegewinnung der Paulownia kann die komplette Biomasse des Baumes optimal genutzt werden. Die Paulownia kann im Rahmen einer Kurztriebsplantage sogar auf entsprechend bewässerten und gedüngten Grenzertragsböden angepflanzt und aufgezogen werden. Paulownia-Kurztriebsplantagen sind auch aus rein ökologischer Sicht zutiefst sinnvoll. Sie werten zuvor meist extensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen auf, indem sie nämlich den hier beheimateten Tieren, Nahrung, Schutz und Deckung bieten. Paulownia-Kurztriebsplantagen verursachen ihrem Betreiber meist nur signifikant geringe Kosten. Anbau, Pflege, Düngung und Bewässerung sind bei der Paulownia generell wenig aufwändig. Gleich nach der Holzernte treibt die Paulownia unmittelbar aus dem Stock wieder aus. Daher muss dieser schnell wachsende Baum gar nicht erst umständlich wieder nachgepflanzt werden, wie viele andere Hölzer in kommerzieller Nutzung als Energielieferanten.

Die Pflege einer Paulownia

Es wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Paulownia zwar ein schnell wachsender dafür aber relativ anspruchsloser Baum ist. Daher halten sich auch die Aufwendungen und Kosten für die Pflege, im Unterschied zu vielen anderen intensiv durch den Menschen genutzten Hölzern, hier in erfreulich engen Grenzen.
Vor allem jedoch, wenn die Paulownia zu Zwecken der Wert- und Nutzholzproduktion und nicht nur zur reinen Energiegewinnung angepflanzt werden soll, ist es wichtig, einige grundlegende Pflegehinweise zu berücksichtigen, um auf diese Art und Weise letztendlich optimale Pflanzerfolge erzielen zu können.

Intention sämtlicher Pflegemaßnahmen bei der Paulownia-Kultivierung sollte vor allem die Förderung eines geraden und möglichst makellosen Stammwachstums sein. Denn je gerader und fehlerfreier, vor allem jedoch auch astfreier der Stamm letztendlich ist, desto wertvoller wird er auch für die Wert- und Nutzholzproduktion.
Eine erste sehr wesentliche Pflegemaßnahme im Kontext dieser Bemühungen ist daher stets der Rückschnitt des Paulownia-Triebes nach dem ersten Jahr. Es ist nämlich für die optimale Entwicklung der gesamten Paulownia-Pflanze äußerst empfehlenswert, den Trieb im zweiten Jahr nach der Anpflanzung zurück zu schneiden. Im ersten Jahr soll die Pflanze zunächst erst einmal die Gelegenheit dazu erhalten, ihr unerlässliches und enorm wichtiges Wurzelwerk auszubilden, zu etablieren und entsprechend zu kräftigen.
Der Trieb ist zunächst erst einmal nicht so dick und stabil. Wird der Trieb dann jedoch zurück geschnitten, so wächst der neue nachgewachsene Trieb dann wesentlich dicker und kräftiger, was zu mehr Wert- und Nutzholz führt. Bei der Kultivierung der Paulownia als Wertholzlieferant ist das Zurückschneiden des Triebes nach dem ersten Jahr im Interesse einer optimalen Holzproduktion also unerlässlich.

Eine weitere wichtige pflegerische Maßnahme bei der Paulownia ist der Umgang mit sogenannten zurückgefrorenen Trieben. Besonders beim großflächigen Anbau in kälteren Regionen der Bundesrepublik Deutschland kann es trotz aller Bemühungen mitunter dazu kommen, dass die Triebe der noch jungen Paulownia-Bäume zurückfrieren. Im darauf folgenden Jahr bildet der betroffene Baum dann unter dem zurückgefrorenen Segment neue Triebe aus.
Um allerdings im Interesse der optimalen Nutzholzgewinnung ein möglichst gerades Stammwachstum zu erzielen, sollten grundsätzlich im Kontext pflegerischer Maßnahmen die schwächeren Triebe von der Paulownia entfernt werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass generell nur der stärkste und oberste Trieb an der jeweiligen Pflanze verbleiben kann.
Zu den Maßnahmen der Pflege einer Paulownia gehört natürlich vor allem auch die Schädlingsabwehr. Besonders die Kohleule sowie Trialeurodes (Asterochiton) gehören zu denjenigen Schädlingen, welche der Paulownia gefährlich werden können. Man sollte sich daher in der nächsten sogenannten Agroapotheke nach entsprechenden Schädlingsbekämpfungsmitteln oder auch nach Strategien erkundigen, um den Befall des Baumes mit den genannten Schädlingen einzudämmen.

Zu den Maßnahmen der Pflege einer Paulownia gehört natürlich vor allem auch die Schädlingsabwehr. Besonders die Kohleule sowie Trialeurodes (Asterochiton) gehören zu denjenigen Schädlingen, welche der Paulownia gefährlich werden können. Man sollte sich daher in der nächsten sogenannten Agroapotheke nach entsprechenden Schädlingsbekämpfungsmitteln oder auch nach Strategien erkundigen, um den Befall des Baumes mit den genannten Schädlingen einzudämmen.