Die Verwendung der Paulownia

Die Verwendung der Paulownia konzentriert sich traditionell vor allem auf ihre Verwertung als Nutzpflanze in Gestalt eines Holzlieferanten. Das Holz des Baumes lässt sich dabei jedoch in vielfältiger Art und Weise nutzen.

Das Holz der Paulownia

Das Holz der Paulownia ist völlig geruchslos und zeichnet sich durch seine guten physikalischen, aber auch mechanischen Eigenschaften aus. Es ist, aus der Sicht der Verwendung, von mittlerer Dauerhaftigkeit.
Grundsätzlich ist das Holz der Paulownia ein interessanter Rohstoff für die moderne Industrie. Schon allein aufgrund der Tatsache, dass es sich hier um eine sogenannte raschwüchsige Pflanze handelt. Die höchste Wuchskraft erreicht das Holz der Paulownia erst im Alter von 20 bis 30 Jahren. Ist ein Baum erst 60 bis 70 Jahre alt geworden, so stirbt er in der Regel ab.

Kräftige Paulownia erreichen eine enorme Wuchsleistung. Beim Streckenwachstum bemisst sich diese bis auf einen möglichen jährlichen Zuwachs von 4 m in der Höhe. Hinsichtlich der jährlichen Zunahme des Stammumfanges können bis zu 5,5 cm (BHD) erreicht werden. Die Jahresringe erreichen im Holz der Paulownia eine Breite von bis zu 20 mm.

Etwa im Alter von 10 Jahren wird bei der Paulownia die sogenannte agrarfostliche Reife erreicht. Ab diesem Alter sollte eine Paulownia demnach zur Holzgewinnung geerntet werden. Sie dürfte dann bereits auch einen mittleren Stammdurchmesser von annähernd 35 cm bis 40 cm (BHD) erreicht haben. Hierdurch kann ein Ernteertrag von 0,5 Festmeter bis zu 1,5 Festmeter an Holz pro Baum erwartet werden.

Die Charakteristik und die Eigenschaften des Holzes

Das lufttrockene Holz der Paulownia weist einen Wassergehalt von etwa 15 % auf und besitzt eine Dichte, welche sich zwischen 0,26 und 0,33 Gramm pro Kubikzentimeter bewegt. Die Schwindung des Holzes der Paulownia liegt bei 0,105 % (rad.), 0,203 % (tang.) und 0,327 % (vol.). Die Druckfestigkeit des Holzes der Paulownia parallel zur Faser wird mit 223 Kilogram-Force pro Quadratzentimeter beziffert. Die Biegefestigkeit beträgt 406 Kilogramm-Force pro Quadratzentimeter. Das Elastizitätsmodul liegt bei 1.000 Kilogramm-Force pro Quadratzentimeter und die Härte misst 183 Kilogramm-Force je Quadratzentimeter.

Damit das Holz der Paulownia eine möglichst gute Qualität erzielt, bedarf es bei seiner Kultivierung innerhalb einer forstwirtschaftlichen Plantage besonders intensiver Pflege. Nur bei guter Pflege des entsprechenden Baumbestandes sind gute Schaftformen mit idealen Nutzungscharakteristika und Verwertungsmöglichkeiten bei der Paulownia zu erzielen. Meist erstrecken sich jedoch die optimalen Schaftformen bei der Paulownia nur auf den unteren Teil des Baumes und bis zu einer maximalen Höhe von etwa 6 m.

Generell hat das Wertholz der Paulownia das Potenzial, um in der modernen Holzindustrie als hochwertiges Schnittholz oder sogar als Furnier zu dienen. Um diese Verwertungsreife zu erzielen, muss das Holz der Paulownia jedoch weitgehend hochwertig und demzufolge vor allem auch astfrei sein. Astfreies Schnittholz lässt sich jedoch nur durch konsequente Astreinigung, beziehungsweise laufende Astung während der Wuchsperiode, erzielen.
Die Ernte sollte bei der Paulownia nach Erreichung der festgesetzten Zielstärke einzelstammweise vorgenommen werden. Die einzelstammweise Erntung empfiehlt sich jedoch vor allem bei der Kultivierung der Paulownia im Wald. In den großen Wertholzplantagen kann die Paulownia jedoch auch gut im sogenannten Kahlhiebverfahren geerntet werden.

Die Verwendung des Paulownia Wertholzes

Generell, eine gezielte Astung und wirklich auch konsequente Pflege stets vorausgesetzt, ist das Holz der Paulownia als Wertholz für die moderne Holzindustrie gut geeignet.
Jedoch dürfen zur Gewinnung von Wertholz nur ausreichend dimensionierte und vor allem auch astfreie Bäume genutzt werden. Besonders positiv für die moderne Holzindustrie ist hierbei jedoch der Effekt, dass dieses Wertholz der Paulownia, gemessen an den traditionellen Holzlieferanten innerhalb der deutschen Forstwirtschaft, in signifikant kurzer Zeit wieder nachwächst und dann schnell zur Verfügung steht.

Weitere Verwendungsoptionen sind schließlich die Holzwerkstoffindustrie, die Nutzung für Gerätschaften und für Werkzeuge in bäuerlichen Betrieben unterschiedlichster Größe und Ausrichtung, schließlich auch die Verwendung für Schnitzereien.

In Japan wird das Holz jedoch traditionell noch weitaus vielfältiger genutzt. Hier findet es beispielsweise Verwendung als Möbelholz, für Kästen, für Schachteln, für Musikinstrumente.
Im Südosten der USA hat man hingegen das ungeheure Potenzial des aus der Paulownia gewonnenen Holzes für die moderne Papierindustrie und bei der Energiegewinnung entdeckt.